Unser Großkrotzenburger See ist ein Kleinod, um das uns viele Gemeinden beneiden.
Im Sommer ein Publikumsmagnet im gesamten Umland, diente das parkähnliche Gelände den
Ortsbürgern außerhalb der Saison – also gut acht von zwölf Monaten – viele Jahre als Naherholungsgebiet.
Im Frühling mit den Kindern im Sand spielen, im Herbst auf einer Bank sitzen und über den See blicken, oder an sonnigen Wintertagen einfach nur eine kleine Runde spazieren gehen.
Seit vier Jahren ist dies alles leider Vergangenheit, denn seit der Bäderservice Deutschland als
Pächter des Geländes den Badebetrieb verantwortet, bleiben die Tore zum See außerhalb der Saison geschlossen, öffnen sich höchstens einmal für ein Event wie das Gartenfest zu Ostern 2019.
Dem Vernehmen nach stehen die Haftungsrisiken des Betreibers einer Öffnung vom Herbst bis zum Frühling entgegen. Die sogenannte Verkehrssicherungspflicht, das heißt das Ausräumen aller Gefahren für die Besucher, wie z.B. von einem herabfallenden Ast verletzt zu werden, auf dem Weg auszurutschen oder gar zu ertrinken, müsste gewährleistet sein.
Eines der erklärten Ziele bei der Vergabe des Strandbades war damals, die ganzjährige Nutzung des Sees zu erreichen. Dies sollte nicht nur durch Freizeitangebote und Veranstaltungen sondern auch durch eine Begehbarkeit außerhalb der Saison erfolgen.
Vergabebedingung und Bestandteil des Konzessionsvertrages ist daher auch bereits die ganzjährige Verkehrssicherungspflicht samt notwendiger Versicherungen, um die Schaffung dieser Angebote zu ermöglichen.
Großkrotzenburg – lebenswert für Jung und Alt
Obwohl vertraglich geregelt, bleibt mit Verweis auf die Verkehrssicherungspflicht seit vier Jahren eben diese Öffnung des Geländes außerhalb der Saison aus. Auch die erhoffte Weiterentwicklung an Freizeitangeboten für unsere Gemeinde ist praktisch nicht ersichtlich, selbst in den zwei Jahren vor der Corona-Pandemie.
Dieser Zustand muss sich ändern!
In anderen Bädern, wie z.B. in Langenselbold, ist der Zugang zum See auch außerhalb der Badesaison möglich, warum also nicht auch bei uns. Es muss sichergestellt werden, dass die im Konzessionsvertrag vereinbarten Leistungen erbracht und die Verpflichtungen eingehalten werden.
Für darüber hinaus bestehende Hürden oder Problemstellungen müssen gemeinsam mit dem
Pächter geeignete Maßnahmen getroffen werden, wie eine ganzjährige Öffnung und die Schaffung von Freizeitangeboten erreicht werden kann. Mein Interesse ist ganz klar, den See so oft und so lange wie möglich zu öffnen.
Als Ihr Bürgermeister möchte ich hierfür mit der Betreiberfirma das Gespräch suchen und
konstruktive Lösungen zu erarbeiten.